Das Zeitalter Kaiser Josephs II (1780-1790)
Unter Kaiser Joseph II. verloren die LÀnder ihre Rechte auf Selbstverwaltung und wurden an die Zentrale in Wien gebunden. Landeshauptmannschaften und LandstÀnde wurden aufgelöst, ein abhÀngiges Beamtenheer aufgestellt. Diese Struktur bestand bis 1848.
Die Reformen Josephs II.
Die KreisĂ€mter erhielten eine 185 Punkte umfassende Instruktion ĂŒber ihre Amtsaufgaben. Dazu gehörten:
- Die DurchfĂŒhrung und Beachtung aller Gesetze und Verordnungen.
- Die Hauptagenden lagen in den Bereichen Religion und Geistlichkeit, Sicherheitswesen, Kommerzialsachen, Untertansangelegenheiten, stÀdtische Angelegenheiten.
- Die Abwicklung der DienstgeschĂ€fte anhand einer frĂŒhen, 1786 abgeĂ€nderten (und bis 1848 gĂŒltigen) Kanzleiordnung.
Weitere Reformen Josephs II waren:
- Die GrĂŒndung einer neuen politischen Behörde - der Landesregierung - und deren Vereinigung mit dem auf vier Mitglieder reduzierten stĂ€ndischen Verordneten-Kollegium.
- Die Trennung der judiziellen Verwaltung von der politischen Verwaltung.
- Die Regulierung der Magistrate, um die Stadt- und Marktgemeinden stÀrker von den Grundherrschaften zu lösen.
- Der Aufbau eines modernen FlÀchenstaates mit einer strengen Territorialeinteilung. Anlegen eines Katasters, um die Gemeindegrenzen zu stabilisieren.
- Die unter Maria Theresia wiedervereinigte politische Verwaltung fĂŒr die LĂ€nder unter und ob der Enns wurde wieder getrennt.
Die KreisÀmter und Distriktionskommissariate in Oberösterreich bis 1848
Mittelbehörden |
Unterste Behörden |
k. k. MĂŒhlkreisamt |
mit 36 Distriktskommissariaten |
k. k. Hausruckkreisamt |
mit 32 Distriktskommissariaten |
k. k. Traunkreisamt |
mit 33 Distriktskommissariaten |
k. k. Innkreisamt |
mit 8 landesfĂŒrstlichen Pfleggerichten |
k. k. Salzburgkreisamt |
mit 22 landesfĂŒrstlichen Pfleggerichten |
Nach dem Tod Josephs II. 1790 wurden die Ămter in ihrer wesentlichen Struktur bis 1848 in der bisherigen Form belassen. 1813 wurde lediglich das SanitĂ€tswesen reformiert und 1832 der Personalstand des Baudienstes vermehrt und dessen territoriale Organisation verbessert.
Autorin: Ute Streitt, 2018

Dokumentation der Wanderausstellung "150 Jahre Bezirkshauptmannschaften" im Jahr 2018, die gemeinsam von den Bezirkshauptmannschaften unter der Leitung von BH Rudolf Greiner (BH SchĂ€rding) und Mag. Ute Streitt (Leiterin der Sammlung Technikgeschichte und Wehrkunde am OĂ. Landesmuseum) recherchiert und gestaltet wurde.