Späte Latènezeit

Die letzten Jahrzehnte vor der Zeitenwende sind archäologisch von der Spätlatènekultur gekennzeichnet. In dieser Periode berichten zahlreiche römische Geschichtsschreiber über unseren Raum, und die Kontakte zum römischen Reich intensivieren sich. Eine der wichtigsten kulturellen Neuerungen ist der Beginn der Münzprägung, die schon in der mittleren Latènezeit einsetzte.

Oberösterreich ist auch in dieser Periode arm an Fundmaterial, wobei zumindest einige Siedlungen im Linzer Raum Forschungslücken schließen helfen. So konnten beispielsweise am Linzer Freinberg nicht nur urnenfelderzeitliche (spätbronzezeitliche), sondern auch spätlatènezeitliche Befestigungsphasen dokumentiert werden, ebenso wie am Gründberg nördlich der Donau, auf dem sich auch Hinweise auf Münzherstellung fanden. Siedlungen wie diese erinnern an die von Caesar „Oppida“ genannten gallischen Wohnorte städtischen Charakters. Allerdings ist eine vieldiskutierte und noch offene Forschungsfrage jene nach den Kriterien, die eine spätlatènezeitliche Siedlung erfüllen muss, um als „Oppidum“ bezeichnet werden zu können.

Autorin: Jutta Leskovar, 2006