Römerzeitliche Forschungen

Belege über römerzeitliche Funde und Auseinandersetzungen im Bereich des heutigen Oberösterreich sind bis in das Hochmittelalter vorrangig aus klösterlichem und adeligem Umfeld bekannt. Im Rahmen von Bauprojekten (Straßen- und Eisenbahnbau, Stadtausbauten) kam im 19. Jahrhundert eine Vielzahl an römischen Funden zutage. Zu dieser Zeit begann sich eine wissenschaftlich fundierte Herangehensweise mit neuen Grabungsmethoden zu etablieren, die auf fachgerechte Aufzeichnung und Dokumentation setzte. Die mit dem Nationalismus einhergehende Tendenz zur Besinnung auf die eigenen Wurzeln schlug sich u.a. in der Gründung von Musealvereinen und des Museums Francisco-Carolinum, dem späteren Landesmuseum nieder.

Durch konzentriertes Fundaufkommen ließen sich die ehemaligen römischen Zentren wie Lauricaum (Enns), wo das Legionslager der legio II Italica stationiert war, oder Ovilavis (Wels), die Hauptstadt der Provinz Ufernoricum lokalisieren. Das antike Lentia, in dem neben einer Zivilsiedlung auch ein kleineres Kastell existierte, ist Forschungsgegenstand der Linzer Stadtarchäologie. Die Erforschung ländlicher Gebiete erfolgt insbesondere durch die Abteilung Römerzeit an den Oberösterreichischen Landesmuseum.

Verwendete Literatur siehe Bibliografie.
Redaktionelle Bearbeitung: Elisabeth Kreuzwieser, 2006