Forum OÖ Geschichte

Stadtplan | Steyr


01 | Marienkirche, ehem. Dominikanerkirche, heute Jesuitenkirche
1478 wurde die Kirche zu Ehren der „Verkündigung Mariens“ geweiht. Der spätgotische Bau wurde zusammen mit den Klostergebäuden am 18. März 1522 ein Raub der Flammen.
1599 aufgebaut, diente die Kirche während der Reformationszeit als „Schulkirche“. Im Zuge der Gegenreformation wurde die Kirche 1624 wieder den Dominikanern übergeben. Ihr barockes Aussehen erhielt sie von 1624 bis 1647.

02 | Pfarrkirche St. Michael
1630 beauftragte Kaiser Ferdinand II. die Stadt Steyr, elf Häuser in der Nähe des Bürgerspitals den Jesuiten zum Bau einer Kirche mit Kollegium zu überlassen. 1634 begann der Abbruch der Häuser und die Vorbereitung zum Bau der Kirche. 1648 fand die Einweihung der Kirche statt. Franz Xaver Gürtler schuf das Hochaltarbild und bemalte den Giebel der Kirche mit einem „Engelssturz“.

03 | Das Bummerlhaus
ist ein spätgotisches Gebäude, dessen Fassade, in Stein gearbeitet, mit 1497 datiert ist. Das steile Krüppelwalmdach gliedert eindrucksvoll die typische Dachlandschaft des Stadtzentrums. Im Inneren des Gebäudes haben sich Holztramdecken und eine Hauskapelle erhalten. Der „Löwe“ am Wirtshausausleger des ehemaligen Gasthauses „Zum Goldenen Löwen“ wurde von den Steyrer Bürgern liebevoll „Bummerl“ genannt, daher der Name „Bummerlhaus“. Möglicherweise war das Bummerlhaus Versammlungsstätte der Waldenser.

04 | Das Rokoko-Rathaus
wurde nach den Plänen des Steyrer Baumeisters Johann Gotthard Hayberger errichtet und 1778 vollendet. Die Stadtplatzfassade wird durch den hohen schlanken Uhrtum dominiert. Über dem Balkon befindet sich an der Fassade das Wappen des „Steyrer Panthers“.

05 | Stadtpfarrkirche
Die erste Erwähnung eines Ägidius/Koloman-Patroziniums ist vom 22. April 1275 überliefert und lässt auf einen sehr frühen Kirchenbau schließen. Der gotische Neubau wurde 1443 vom Dombaumeister des Wiener Stephansdomes Hans Puchsbaum begonnen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Stadtpfarrkirche der Ort der evangelischen Gottesdienste, die vom evangelischen Stadtpfarrer und von den evangelischen Predigern mit der Gemeinde gefeiert wurden. Aus dieser Zeit stammt das künstlerisch einzigartige, mit Reliefplatten verzierte Taufbecken. Neben ornamentalen und dekorativen Motiven befinden sich auf dem Taufbecken biblische Szenen.

06 | Das Waldenserdenkmal
Das Mahnmal für Toleranz und gegenseitiges Verständnis soll an die einst starke Waldenser-Gemeinschaft und deren Verfolgung erinnern. Es wurde vom Künstler Mag. Gerald Brandstötter geschaffen und 1997 im Andenken an die 1397 hingerichteten Waldenser errichtet.

07
 | Bruderhauskirche
Das alte Versorgungsheim in der Sierningerstraße war wahrscheinlich das zum Bürgerspital gehörige „Siechenhaus“, in dem die mit einer ansteckenden Krankheit behafteten Spitalsinsassen Unterkunft und Verpflegung fanden. Es lag außerhalb der Stadtmauer. In der dreijochigen, einschiffigen und mit einem Netzgewölbe versehenen Kirche ist besonders der rechtwinkelig übereck gestellte Chorschluss mit seinen Halbkreisdiensten bemerkenswert.

08 | Kloster Garsten
Von großer Bedeutung für Steyr und das Umland ist das Benediktinerstift Garsten. Gegründet 1082, steht es während der gesamten Zeit des Mittelalters in religiöser, wirtschaftlicher und rechtlicher Hinsicht in enger Wechselbeziehung zur Stadt. Die Stadtpfarre war nicht selbständig, sondern wurde von Garsten aus besetzt. Der Abt von Garsten war der „rechte Pfarrer“ zu Steyr.

09
 | Friedhof
In der Zeit der Hochblüte der Reformation, im Jahr 1584, errichtete die Stadt Steyr einen neuen Friedhof am Tabor, den Arkadenfriedhof, in Form eines „Campo Santo“ im typisch italienischen Renaissancestil.
Vom Predigerturm hielt der Pfarrer die Predigt an die versammelte Gemeinde, danach wurde der Leichnam am Friedhof bestattet.


Dokumentation zur Sonderausstellung "1517! Und Heute? Steyr 2017. Reformationsstadt Europas" im Museum der Stadt Steyr vom 24. März bis 5. November 2017.

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