Gruppe
Müller-Thanner

Legitimistisch orientiert war die Gruppe Müller-Thanner, deren Zentrum sich zwar in Wien befand, zu deren führenden Mitgliedern aber der Oberösterreicher Erich Thanner gehörte. In Linz hatten sich der Bewegung legitimistisch eingestellte Jugendgruppen angeschlossen. Johann Müller, der zweite Namensgeber der Gruppe, war der ehemalige Leiter der Arbeiterkammer Graz und Chef einer monarchistischen Organisation, die sich in Wien und mehreren Bundesländern engagierte. Sie stand in Kontakt zu Otto Habsburg. 1939, nach dem Attentat auf Hitler in der Münchner Bürgerbräuhalle, betraf die folgende Verhaftungswelle auch die Legitimisten, darunter auch Johann Müller. Die Beschuldigten wurden zu Haftstrafen verurteilt, Todesstrafen wurden nicht verhängt. Das Urteil gegen Erich Thanner lautete 1943 auf 15 Jahre Zuchthaus.

Autoren: Josef Goldberger und Cornelia Sulzbacher

Aus: Goldberger, Josef - Cornelia Sulzbacher: Oberdonau. Hrsg.: Oberösterreichisches Landesarchiv (Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus 11).- Linz 2008, 256 S. [Abschlussband zum gleichnamigen Forschungsprojekt des Oberösterreichischen Landesarchivs 2002-2008.]