Forum OÖ Geschichte

Urbar des Klosters Baumgartenberg


OÖLA, Pa V/64 – um 1335

Mehr erfahren

OÖLA, Pa V/64 – um 1335
Pergamenthandschrift, 46 Bll.

Detailinformationen ausblenden


Das Zisterzienserkloster Baumgartenberg (Pol. Bezirk Perg) wurde von dem Adeligen (nobilis vir) Otto von Machland und seiner Gemahlin Jutta 1141 gegründet.
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ließ Abt Konrad II. ein reich geschmücktes Besitz- und Abgabenverzeichnis (= Urbar) anlegen. Es enthält neben anderen Abbildungen zwei bemerkenswerte Miniaturen, die beide jenes Wappen zeigen, welches man in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts für das Wappen des Machländer Gründergeschlechtes hielt und das in der Folge als Vorbild für das oberösterreichische Landeswappen angesehen wurde.

Wer der Schöpfer des Landeswappens ist, ist nicht gesichert: Möglicherweise steht es in Zusammenhang mit dem österreichischen Herzog Rudolf IV. († 1365), der dieses Wappen zum Wappen des Landes ob der Enns umwandelte, um seine Ansprüche auf die Besitzungen der ausgestorbenen Herren von Machland zu bekräftigen.

Auf der aufgeschlagenen fol. 7 wird der Klostergründer von Otto von Machland auf dem Krankenbett, vermutlich bei der Testamentserrichtung zugunsten der Baumgartenberger Mönche, gezeigt. Schild und Helmzier des rechts beim Tor einreitenden Ritters zeigen den Vorläufer des späteren Landeswappens.


Autor: Klaus Rumpler, 2008


Mit Brief und Siegel - Dokumentation zur Ausstellung im Schlossmuseum Linz vom 14. Oktober 2008 bis 7. Jänner 2009.

© 2019