Geteilte Stadt
Die Lebensumstände der BewohnerInnen bleiben vorerst prekär. Linz ist überfüllt, hat mehr als doppelt so viele EinwohnerInnen als im Jahr 1938. Es ist eine durchmischte Notstandsgesellschaft, die sich unter anderem aus Ortsansässigen, Flüchtlingen, ZwangsarbeiterInnen und ehemaligen KZ-Häftlingen zusammensetzt. In der Anfangszeit der Besatzung kommt es zu zahlreichen Übergriffen und Plünderungen, an denen sich amerikanische Soldaten, LinzerInnen und „landfremde Elemente“ gleichermaßen beteiligen.
Als wäre die Situation nicht kompliziert genug, wird das Mühlviertel, bis dato amerikanisch, den Sowjets zugesprochen. Im Sommer 1945 besetzen Truppen der Roten Armee Urfahr und sperren die Donaubrücken. Sie können fortan nur noch unter erheblichem bürokratischem Aufwand passiert werden. Linz wird zur „geteilten“ Stadt. Ein Zustand, der bis 1953 anhalten wird.
AutorInnen: Klaudia Kreslehner, Georg Thiel