Alltagsleben
während der Besatzungszeit

Erinnerte Vergangenheit
Die Staatsvertragsunterzeichnung wird von den Nachfolgegenerationen als Einschnitt erinnert, welcher die Entwicklung Österreichs als demokratischer Staat in positivem Sinne beeinflusste. In den individuellen Erinnerungen hingegen sind es weniger die großen politischen Ereignisse als vielmehr subjektive Erfahrungen und Erlebnisse, die thematisiert werden. Erinnerungen folgen einer eigenen Logik. Mit Hilfe der Erinnerung konstruieren Menschen in subjektiver Reihung visueller und emotionaler Momente ein bestimmtes Bild der Vergangenheit, das sowohl hochgradig individuell als auch sehr ähnlich ist.

Besatzungsalltag
Als große Belastung empfand man vor allem die eingeschränkte Bewegungsfreiheit während der ersten Besatzungsmonate: Fraternisierungsverbot, Ausgehverbote und strenge Kontrollen beim Passieren der Zonengrenzen machten den Oberösterreichern das Leben schwer. Während aber im Allgemeinen in der amerikanischen Zone bald ein positives Lebensgefühl Oberhand gewann und die Neugier auf den „American Way of Life“ erwachte, war das Leben in der russischen Besatzungszone insbesondere der Frauen von der Furcht vor gewaltsamen Übergriffen gekennzeichnet.

Verwendete Literatur siehe Bibliografie.
Redaktionelle Bearbeitung: Elisabeth Kreuzwieser, 2005