Nach dem Krieg

Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und der Krieg hatten nicht nur eine riesige Opferbilanz, sondern durch die alliierten Luftangriffe und unmittelbaren Kriegshandlugnen auch immense Schäden hinterlassen. Die Erzeugung ziviler Güter und landwirtschaftlicher Produkte war durch die totale Rüstungswirtschaft stark reduziert. Was die allgemeine Not noch verstärkte, war der ungeheure Anstieg der anwesenden Bevölkerung durch verschleppte, vertriebene und verlagerte Personen. Mit fast zwei Millionen Leuten mussten kurzfristig fast doppelt so viele Menschen wie vor dem Krieg in Oberösterreichs untergebracht, mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt, registriert und dann repatriiert, umgesiedelt oder auch angesiedelt werden. In Lagern und Kasernen unter menschenunwürdigen Zuständen auf engstem Raum zusammenlebend, dauerte das sich nur langsam verbessernde Los der Flüchtlinge und Vertriebenen zum Teil jahrelang an.

Das Stadtbild von Linz und Umgebung hatte sich stark verändert: Linz, das den größten Anteil an oberösterreichischen Barackenlagern aufwies, war – nach einem Ausspruch von Bürgermeister Ernst Koref – von einer „Barockstadt zu einer Barackenstadt“ geworden.

Andererseits waren noch tausende Oberösterreicher in alliierter, vor allem russischer Kriegsgefangenschaft, aus der sie oft erst nach mehreren Jahren und unsäglichen Strapazen entlassen wurden. Nach den Torturen des Krieges und der Kriegsgefangenschaft war es vielen Heimkehrern nur schwer möglich, wieder in die „Normalität des Alltags“ zurückzufinden.

Verwendete Literatur siehe Bibliografie.
Redaktionelle Bearbeitung: Elisabeth Kreuzwieser, 2005